Der amerikanische Künstler Mark Dion haucht einem symbolischen Ort neues Leben ein: Herbricht. Sein Baum des Lebens ist wie eine Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Maastals. Die Kraft der Natur ist ein zentrales Thema seiner Kunstwerke.

Der Kreislauf des Lebens

Auf diesem Hügel am Ufer der Maas steht heute ein sechs Meter hoher Lebensbaum. Einst gab es hier ein Meer, dann eine Eisebene, und jetzt die Maas, ein Regenfluss. Mit der Zeit verschwanden Pflanzen, Tiere und Insekten oder es kamen neue Arten hinzu. Im Baum sehen Sie sechzehn Skulpturen, die alle mit der Ökologie, Mythologie oder Geschichte dieses Ortes zu tun haben. Jeder von ihnen erzählt eine Geschichte. Der Mosasaurus versetzt Sie 75 Millionen Jahre zurück in die Zeit, als hier noch Dinosaurier lebten. Das Wollmammut versetzt Sie in die Zeit
um 10.000 v. Chr. Es gibt auch Tiere oder Insekten, die heute im Maastal leben, wie der Regenwurm, der Biber, der grüne Frosch, der Blaureiher oder der kleine fliegende Hirsch. Der Bock mit dem silbernen Kelch wiederum bezieht sich auf die Legende der Ziegenbockreiter, einer lokalen Räuberbande aus dem 18. Jahrhundert.

Zuflucht

Herbricht hat eine besondere Atmosphäre. Der Weiler liegt im Winterbett des Flusses, wo die Maas sich den Raum nehmen darf und kann, den sie braucht. Bei Hochwasser suchen Konik-Pferde und GallowayRinder auf dieser leichten Anhöhe am Ufer Zuflucht. Die Natur übernimmt die
Führung, während die Zeit das Dorf auslöscht. Die letzten Bewohner ziehen weg und es kommen keine neuen hinzu. Umso symbolträchtiger ist dieser Ort für den Baum des Lebens. Wo der Mensch sich zurückzieht, übernehmen Natur und Kunst die Führung.

Mit Dank an Limburgs Landschap, die Einwohner von Herbricht und Williams & Koch